Regenbecken zur Mischwasserbehandlung

In Bayern werden rund 7.700 Regenbecken als Regenüberlaufbecken (RÜB) mit einem Gesamtnutzvolumen von ca. 3,3 Mio. m3 betrieben (Stand: 2023, Quelle: Datenverbund Abwasser Bayern (DABay)).

Bei Regenwetter ist es aus Kapazitätsgründen bei der Mischwasserkanalisation (Ableitung von Schmutz- und Niederschlagswasser in einem gemeinsamen Kanal) nicht möglich, das gesamte Abwasser der Kläranlage zuzuführen. Daher werden im Kanalnetz Regenüberlaufbecken zur Zwischenspeicherung und Reinigung des Mischwassers angeordnet, um den Schmutzfrachteintrag in die Gewässer zu reduzieren.

Regenüberlaufbecken unterscheidet man in:

  • Fangbecken (FB),
  • Durchlaufbecken (DB),
  • Verbundbecken (VB),
  • Stauraumkanal mit obenliegender Entlastung (SKO); Sonderform des FB,
  • Stauraumkanal mit untenliegender Entlastung (SKU); Sonderform des DB.

Funktionsprinzip eines Regenüberlaufbeckens:

  • Bei Trockenwetter und bei kleineren Regen wird der gesamte Abwasserzufluss aus dem Einzugsgebiet direkt zur Kläranlage weitergeleitet. Erst wenn die Aufnahmekapazität der Kanalisation (oder der Kläranlage) bei Regenereignissen überschritten wird, kommt es zu einer Füllung der Becken.
  • Fangbecken speichern bei Regenbeginn den stark verschmutzen Spülstoß und eine bestimmte Wassermenge. Der nicht mehr aufnehmbare Zufluss wird vor dem Becken in ein Gewässer entlastet.
  • Durchlaufbecken werden auch nach der Füllung noch beschickt und durchströmt. Sie wirken dann in der Regel als Absetzbecken, die Entlastung erfolgt nach Durchströmen des Beckens. Nur bei besonders großen Zuflüssen (starke Verdünnung) erfolgt eine Entlastung zum Teil schon vor dem Becken.
  • Nach Regenende wird der gesamte Inhalt des Beckens der Kläranlage zur Reinigung zugeführt.

Um den ordnungsgemäßen Betrieb und die Wirksamkeit der Regenüberlaufbecken beurteilen zu können, sollen diese mit Messeinrichtungen ausgestattet werden.

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