Rundbrief Naturschutz

Newsletter 07/23 vom 13.07.2023

Juli 2023

Zwei weiße Blüten in einem Gewässer in grünem Bättern.

Art des Monats: Das Froschkraut

Die Art des Monats Juli 2023 ist das Froschkraut. Es ist auch als schwimmendes Froschkraut oder schwimmende Froschzunge bekannt. Luronium natans, wie die weltweit einzige Art der Gattung Luronium wissenschaftlich heißt, ist auf flache Teiche (20 bis 60 cm, maximal 3 m) mit sandigen oder schlammigen Böden angewiesen.
Art des Monats: Das Froschkraut


Eine Moorfläche von oben, mit der Drohne fotografiert, flache Landschaft, im Hintergrund Hügel oder Berge

Neues aus dem BayAZ: Moorschutz aus der Luft

Im Projekt Biodiversität und Moorschutz wird unter anderem untersucht, inwieweit der Einsatz von Drohnen das Monitoring von Mooren erleichtert. Beispielsweise lassen sich Entwässerungsgräben, Aktivitäten des Bibers oder auch Vegetationsveränderungen aus der Luft erkennen. Schwer zugängliche Bereiche werden erreicht, Flora und Fauna bei fachgerechter Anwendung weniger gestört, da das Gelände nicht betreten wird. In Schutz- und Flugbeschränkungsgebieten ist die Voraussetzung für den Drohneneinsatz immer eine entsprechende Genehmigung. Schlechtes Wetter, starke Bewaldung, Brutreviere störungsempfindlicher Arten, aber auch Vorurteile gegenüber Drohnen und deren Störwirkung sind die Herausforderungen, die sich mit vorausschauender Planung und Kommunikation lösen lassen. (Drohnenbild Schwarzes Moor: Nadine Gebhardt)


Das Eingangsbild mit Foto von Sebastian Rudischer und Lukas Ittner (LfU) und Moderatorin Toni Scheurlen.

Podcast: Umwelt-DNA - Bedrohten Tier- und Pflanzenarten auf der Spur

Der Schlammpeitzger ist eine Fischart, die bei uns in Bayern vom Aussterben bedroht ist. Zwei LfU-Mitarbeiter sind den verbliebenen Exemplaren auf der Spur. Sie versuchen, den Schlammpeitzger mit Hilfe von Umwelt-DNA nachzuweisen und zu schützen. Ihre Arbeit ist Thema im Podcast "Morgen beginnt heute" des Bayerischen Umweltministeriums. Moderatorin Toni Scheurlen begleitet die beiden bei einer Probeentnahme im oberbayerischen Donaumoos und lässt sich erklären, was das Besondere am Schlammpeitzger ist. Außerdem erfährt sie, was die Umwelt-DNA genau ist, welche Vorteile diese Methode hat und wie sie den Moor- und Artenschutz voranbringt.

Zum Podcast "Morgen beginnt heute" des StMUV


Logo mit stilisiertem Baum und zwei Vögeln sowie Schriftzug Karla.Natur

Mit Karla.Natur die Arten erfassen: Neues Programm des LfU

Wer die Naturschutzarbeit in Bayern mit seiner Artinformationen unterstützen will, kann jetzt Karla.Natur nutzen, das neue Erfassungsprogramm des Landesamtes für Umwelt (LfU) - in Nachfolge der PC-ASK. Karla steht für Kartierung von Lebensräumen und Arten. Natur steht für die Anknüpfung an die Naturschutzverwaltung in Bayern. Neben der bekannten Arteingabe gibt es neue Möglichkeiten wie das Arbeiten in gemeinsamen Feldbüchern, eine Offline-Komponente oder die Recherche nach vorhandenen Fundorten.
Website: Karla.Natur


Bild aus Ausstellung mit Weide, die Gesicht hat und Fernglas an einem Ast, der als Arm fungiert

Neue Wanderausstellung des LfU "Wasser in Stadt, Land, Fluss"

Die neue Wanderausstellung "Wasser in Stadt, Land, Fluss" soll Kinder für die große Bedeutung und den Wert des Wassers sensibilisieren. Die offizielle Eröffnung der neuen Wanderausstellung fand in der Grundschule Pinzberg unter Beisein von Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber statt. An interaktiven Stationen beschäftigen sich die Kinder mit natürlichen Flusslandschaften und dem Leben im Fluss, zudem bauen sie eine Schwammstadt. Für Grundschulen in Bayern ist die Wanderausstellung einschließlich Auf- und Abbau kostenlos.


Neuer Podcast für Kinder: Winnis Wilde Nachbarn

Im Kinderpodcast der Deutschen Wildtier Stiftung sucht Reporter Hendrik Füchse auf dem Friedhof, belauscht Fledermäuse in der Dunkelheit oder kommt scheuen Gartenschläfern auf die Spur. Gemeinsam mit Expertinnen und Experten der Stiftung erkundet er die Welt der heimischen Wildtiere. Gesendet wird aus dem Baumhaus in der Schiefen Eiche. Mit dabei: Kinder und ihre Fragen und natürlich Eichhörnchen Winni. LfU-Kollege Simon Ripperger ist als aktueller Forschungspreisträger der Deutschen Wildtierforschung bei einem Podcast Ansprechpartner für Fledermäuse. 
Website: Podcast-Serie der Deutschen Wildtier Stiftung


Samen des Acker-Hahnenfuß fällt durch die Luft (vermutlich zu Boden).

Projekt entwickelt Praxisstandards zum Sammeln, Vermehren und Ansiedeln von Ackerwildkräutern

Im Projekt „Lebensfelder Praxisstandards zur Wiederansiedlung von Ackerwildkräutern“ des Bundesprogramms Biologische Vielfalt entwickeln die Stiftung "Rheinische Kulturlandschaft" und die Bayerische KulturLandStiftung ein Regelwerk für das Sammeln, Vermehren und Ansiedeln von Ackerwildkräutern. Die entwickelten Praxisstandards sowie die Ergebnisse der modellhaften Umsetzung werden neben Tagungen und Feldtagen zum Wissenstransfer auch in einem Praxishandbuch veröffentlicht. Es soll die Basis für die Anerkennung neuer Maßnahmen zum Schutz der Segetalflora in Förderprogrammen und Kompensationsmaßnahmen bilden. (Bild: Samen des Acker-Hahnenfuß, © Stiftung Rheinische Kulturlandschaft)


Projekte gesucht: Bei UN-Dekade Restoration sind jetzt Ökosysteme an Gewässern Thema

Einzigartige Lebensräume, Versorgung mit lebenswichtigem Trinkwasser, natürlicher Hochwasserschutz: Flüsse, Bäche und Seen erfüllen im Verbund mit intakten Auen wertvolle Funktionen für Mensch und Natur. Wie kann die Wiederherstellung von Ökosystemen und natürliches Wassermanagement bei einem fortschreitenden Klimawandel aussehen? Bei der 4. Runde des UN-Dekade-Projektwettbewerbs werden bis 19. November bundesweit repräsentative Projekte gesucht, die sich für die Pflege, Erhaltung und Wiederherstellung von Ökosystemen in Gewässern und Auen einsetzen. 


Thünen-Institut legt aktualisierte Kulisse organischer Böden in Deutschland vor

Das Thünen-Institut hat in Zusammenarbeit mit den zuständigen Landesbehörden eine aktualisierte und vereinheitlichte Gesamtkulisse der Verbreitung von organischen Böden in Deutschland erstellt. Die Karte kann hier kostenfrei heruntergeladen werden:


Welche Rolle spielen Flussauen und Küstenfeuchtgebiete für den Biodiversitätsschutz?

Eine Publikation des Bundesamts für Naturschutz (BfN) unter Beteiligung von Forschenden des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) beleuchtet die Rolle von Flussauen und Küstenfeuchtgebieten für Biodiversitätsschutz, Klimaschutz und Klimafolgenanpassung in Europa. Das Thema steht auch im Fokus der fünften Europäischen Fachkonferenz zu Biodiversität und Klimawandel, die vom 26. bis 28. September 2023 in Bonn stattfindet.


Weitere Kurznachrichten:


Cover des Magazins zeigt Eisvogel, der Fisch fängt.

"Raus geht's" - das neue BayernTourNatur-Magazin

Anhand von Reportagen, Interviews, Erlebnisberichten und Jahreszeitenrubriken werden im neuen Magazin typische BayernTourNatur-Themen vorgestellt. Leserinnen und Leser erhalten Informationen über die vielfältigen Angebote und Anbieter von Naturführungen in Bayern. 

 Webshop: Magazin "Raus geht's"


Lebende Extreme auf blauem Fels: Broschüre über Serpentinit-Felsen und ihre Pflanzenwelt

Die Serpentinit-Felsen und ihre Pflanzenwelt gehören zu den großen naturkundlichen Besonderheiten Bayerns. Im Rahmen seines Biodiversitäts-Projektes „Lebende Extreme auf blauem Fels“ hat der Landschaftspflegeverband Landkreis und Stadt Hof e.V. eine Informations-Broschüre erstellt. Auf 18 reich bebilderten Seiten wird erklärt, was das Gestein so besonders macht, welche Tier- und Pflanzenarten auf den Flächen vorkommen und was derzeit für den Erhalt der wertvollen Standorte getan wird.

Website zu Projekt Lebende Extreme auf blauem Fels


Schnittpunkte zwischen Klima- und Naturschutz sind Thema bei ANLiegen Natur

Die Ausgabe 45/2 der Zeitschrift ANLiegen Natur ist erschienen. Das Heft ist kostenlos abrufbar oder gedruckt für zwölf Euro unter bestellung@anl.bayern.de bestellbar. Einige Beiträge zeigen die Schnittpunkte zwischen Klima- und Naturschutz auf, von der Schwammstadt über landwirtschaftliche Ansätze und Perspektiven aus Forschung und Praxis im Moorschutz bis hin zur schnellen Reaktion von Libellen auf Hitzesommer. Weitere Themen sind: die Wiederansiedlung von Ackerwildkräutern, Strategien der Wiesenaufwertung, ein spannendes Ökokonto, Drohnen im Naturschutz, die Eingriffsregelung bei der Erneuerung von Genehmigungen und vieles mehr.


Weitere Veröffentlichungen


Pavillon des Umweltministeriums mit Außenanlagen

Termine:
Die Bayerische Naturschutzverwaltung präsentiert sich bei der Landesgartenschau Freyung 2023

Das Bayerische Umweltministerium (StMUV) präsentiert sich mit dem Pavillon „Stockgeflüster“ bei der Landesgartenschau Freyung 2023. Der aus einem studentischen Wettbewerb hervorgegangene Holzbau ist vom Aufbau eines Bienenstocks inspiriert. Inhaltlich präsentieren sich das Umweltressort sowie seine Kooperationspartner aus den Bereichen Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutz, beispielsweise die Nationalsparks Berchtesgaden und Bayerischer Wald, Umweltstationen und die bayerische Gebietsbetreuung. Im Rahmen der Kampagne „Naturtalente“ stellen verschiedene Mitarbeitende der Bayerischen Naturschutzverwaltung vom 17. Juli bis 11. August Schwerpunkte der amtlichen Naturschutzarbeit in (Nieder)Bayern vor. Das Bayerische Artenschutzzentrum im Landesamt für Umwelt ist mit den Projekten „gArtenvielfalt" (28. und 29. Juli), „Biodiversität und Moorschutz" (31. Juli bis 2. August) und „Insekten und Blühflächen" (3. Bis 5. August) vertreten. Die weiteren Themenschwerpunkte können dem Veranstaltungskalender entnommen werden. (Bild: Laura Korbacher)


ANL-Schwerpunktveranstaltung "Klima.Landschaft.Energie" - Was kann der Naturschutz zum Wandel beitragen?" 

Mit einer Schwerpunktveranstaltung am 10. Oktober in München möchte die Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) den Menschen und sein Wirken ins Zentrum rücken. Wie verändern wir uns? Was und wer braucht Veränderung? Und wie konservierend kann Naturschutz im Wandel sein? Die Veranstaltung findet sowohl in Präsenz als auch online statt.
Information und Anmeldung 


Artenkenntnis fördern: Konferenz FörTaxCon im November

Im Projekt FörTax (Förderung von taxonomischem Wissen als Grundlage für den Naturschutz) haben sich das LIB-Museum Koenig Bonn, die DELATTINIA – Naturforschende Gesellschaft des Saarlandes und die Fachdidaktik Biologie der Rheinische Friedrich Wilhelms Universität Bonn zusammengeschlossen, um einen Beitrag zu leisten, der Erosion an Artenkennerinnen und Artenkennern zu begegnen.  Am 24. und 25. November findet die Konferenz FörTaxCon2 online statt. 
Anmeldung für Konferenz FörTaxCon

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