Rundbrief Naturschutz

Newsletter 11/23 vom 14.11.2023

November 2023

Füllhornförmige Pilze wachsen aus einem Waldboden.,

Art des Monats: die Herbsttrompete

Die Herbstrompete ist unter anderem als Totentrompete bekannt. Die Herkunft ihrer Trivialnamen und weitere interessante Fakten zum Pilz aus der Ordnung der Pfifferlingsartigen wird auf der Seite "Art des Monats" vorgestellt. (Foto: Franck HidvégiCraterellus cornucopioides 3CC BY-SA 4.0)
Website: Art des Monats


Als Luftaufnahme wird ein mäandrierendes Gewässer mit Uferbegleitgehölz, die östliche Günz bei Ronsberg, dargestellt.

Neues aus dem BayAZ: Modellvorhaben zum Biotopverbund

Wie lässt sich die bayerische Biotopverbund-Strategie lokal bis regional umsetzen? Dies wird in einem vierjährigen Modellvorhaben erarbeitet und erprobt. Themen sind unter anderem Flächenakquise und individuelle rechtliche Sicherung. Die Kulturlandschaft Günztal GmbH erarbeitet im Auftrag des Bayerischen Artenschutzzentrums Lösungswege. (Bild: Dieter Hopf, Markt Rettenbach)
Website: Biotopverbund-Praxisplattform Günztal


Makroaufnahme einer fauchenden Zauneidechse.

Neues aus dem BayAZ: "Bin im Garten!" - Neue Postkarten-Serie der Kampagne gArtenvielfalt

Ab sofort können Grüße aus dem Garten mit den vier neuen Postkarten der Kampagne gArtenvielfalt verschickt werden. Die vier Motive zeigen Arten, die im Garten vorkommen können. Die Karten können kostenfrei über den Bestellshop Bayern oder die Homepage der Kampagne bezogen werden. Weitere Infos zu den Arten und naturnaher Gartengestaltung finden sich auf den Seiten der Kampagne gArtenvielfalt. (Bild: Roland Günter)


Cover des neuen Flyers mit einer Schafgarbe, auf der zwei Insekten sitzen auf dem Titelbild.

Neues aus dem BayAZ: Flyer "Blühende Wiesen für mehr Artenvielfalt" ist erschienen

Künstlich angelegte Blühflächen sind beliebt – im Garten, in Siedlungen oder auf dem Feld. Um unsere Artenvielfalt auf Dauer zu erhalten, sind diese Maßnahmen aber nicht ausreichend. Der neue Flyer "Blühende Wiesen für mehr Artenvielfalt" zeigt sinnvolle Alternativen auf, was es bei der Auswahl von Saatgut zu beachten gilt und mit welchen Tipps Flächen wirklich artenreich werden. Mit Poster zum Lebensraum Wiese und zu artenreichen Landschaften! 


Station des Wildbienenlehrpfads in Oberstreu

Neues aus dem BioZ: Lehrpfad informiert über heimische Wildbienenarten und deren Schutz

Bereits seit Mai kann man sich im unterfränkischen Oberstreu/Landkreis Rhön-Grabfeld zu heimischen Wildbienen und deren Schutz informieren. Der zugehörige Lehrpfad entstand dabei als Teil des Projekts "Wildbienen in Dörfern" in Kooperation des Biodiversitätszentrum Rhön (BioZ) und der Universität Würzburg. Seit Ende Oktober gibt es nun auch einen entsprechenden Infoflyer, der durch den Lehrpfad führt.


Neues aus dem BioZ: Fachtagung zum Umgang mit Herbstzeitlosen findet großes Medienecho


Wie lässt sich Mähgutübertragung in der Praxis voranbringen?

Im Sommer fand am Landesamt für Umwelt die Tagung „Mähgutübertragung: Flächen, Anwendungen, Akteure“ statt. Teilnehmende aus Naturschutzverwaltung, Planungsbüros, Kommunen und Forschung tauschten sich dort über die Aufwertung und Neuanlage von artenreichen Grünland mittels Übertragungsverfahren aus – also dem Ausbringen von samenhaltiger Biomasse einer naturschutzfachlich wertvollen Spenderfläche auf eine weniger artenreiche Empfängerfläche, um die Artenvielfalt zu steigern. Die Vorteile aus naturschutzfachlicher Sicht sind klar – doch wie schafft man es, dass Übertragungsverfahren in der Praxis häufiger angewandt werden? Die Ergebnisse dieser Diskussion, wie insbesondere Mähgutübertragung in der Praxis vorangebracht werden kann, beleuchtet ein Artikel im ANLiegen Natur.
Artikel: Mähgutübertragung voranbringen


Heuer wurden wieder Bäche ausgezeichnet

Die Koordinierungsstelle der Gewässer-Nachbarschaften hat zusammen mit dem Umweltministerium 2023 den Wettbewerb "Ausgezeichnete Bäche" zum zweiten Mal ausgelobt. Die Schirmherrschaft für den Wettbewerb hat der Bayerische Gemeindetag übernommen. Von Kommunen, Landschaftspflegeverbänden und Unterhaltungszweckverbänden gingen insgesamt 33 Beiträge ein. Anfang 2025 geht der Wettbewerb in die nächste Runde. Über die Wettbewerbsbeiträge 2023 informiert jetzt eine neue Internetseite beim LfU. 
Website: Wettbewerb 2023


1.000 Arten im Garten – selbst kleine Hausgärten können zur Artenvielfalt beitragen

Dass selbst kleine Hausgärten ein Hotspot der Biodiversität sein können, belegt die Untersuchung einer 250 Quadratmeter großen Fläche inmitten der oberbayerischen Kleinstadt Weilheim. Welche Lebensräume dort existieren, welche Tier-  und Pflanzenarten gefunden wurden und welche Strukturen in diesem Garten die Artenvielfalt fördern, darüber informiert ein Artikel in ANLiegen Natur.
Artikel:  1.000 Arten im Garten – selbst kleine Hausgärten können zur Artenvielfalt beitragen


Kurzdoku von Life Living Natura zeigt die Schönheit der Natura-2000-Gebiete

Der Kurzfilm „Ganz meine Natur. Natura 2000 in Bayern“ hatte am 8. November Premiere. Die Kurzdoku zeigt die Schönheit von Natura 2000 in ganz Bayern - von lieblichen Landschaften wie dem Hafenlohrtal oder dem „Berg der Franken“ im Norden Bayerns bis zu beeindruckenden Schluchtenlandschaften wie die Buchberger Leite im Süden Bayerns. Im Fokus stehen die Menschen, die sich für den Erhalt einzigartiger Gebiete einsetzen. Durch das von der Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) geleitete Projekt LIFE living Natura 2000 wurde seit 2017 ein Netzwerk aus verschiedenen Akteuren, die sich für Natura 2000 engagieren, installiert und ausgebaut. Dieses Netzwerk wird als wesentlicher Baustein für die Umsetzung der Vision von Natura 2000 vorgestellt. 


Naturschutzfonds lobt Biodiversitätspreis aus: Thema sind 2024 die Streuobstwiesen

Unter dem Motto „Streuobstwiesen - Blühende Obstgärten der Artenvielfalt" lobt der Bayerische Naturschutzfonds den Bayerischen Biodiversitätspreis „NaturVielfaltBayern“ 2024 aus. Der Preis würdigt in diesem Jahr Personen und Institutionen, die sich für Projekte einsetzen, die dem Erhalt und der Entwicklung von Streuobstwiesen dienen. Der Preis kann auch für Projekte verliehen werden, die für den Lebensraum Streuobst sensibilisieren, des weitern für kreative Ideen zur Bewusstseinsbildung sowie für Erfassungs- und Monitoringprojekte. Der Preis 2024 ist mit 15.000 Euro dotiert, zusätzlich wird ein Sonderpreis von 1.000 Euro an Schulen ausgelobt.  (Bewerbungsfrist: 31.01.2024).
Website: Biodiversitätspreis 2024


Der Inn wird durchlässiger: Spatenstich am Kraftwerk Braunau-Simbach

Das LIFE Natur-Projekt „LIFE Riverscape Lower Inn“ dient der Erreichung wesentlicher Ziele der Fauna-Flora-Habitat- (FFH-) und Vogelschutzrichtlinie im Rahmen des europäischen Natura 2000-Netzwerks. Gefördert wird das binationale Projekt von der Regierung von Niederbayern und dem Bayerischen Umweltministerium. Im Sommer fand am Kraftwerk Braunau-Simbach der Spatenstich statt, überschrieben ist dieser erste Umsetzungsschritt mit „Durchgängigkeit und Lebensraum“. 


Deutschlandweites Schutzprojekt für das Rebhuhn startet

Das Projekt „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern! Das Rebhuhn als Leitart für eine artenreiche Agrarlandschaft“ geht nach einer zweijährigen Planungsphase jetzt in die Umsetzung. Beteiligt sind neben dem Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL), der Universität Göttingen und dem Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) zwölf weitere lokale Projektpartner sowie engagierte und fachkundige Ehrenamtliche. Sie setzen in acht Bundesländern großflächig Maßnahmen für den Schutz des stark gefährdeten Rebhuhns um. 


Politische Einigung über das EU-Gesetz zur Wiederherstellung der Natur

In Brüssel haben sich die Verhandlungsführer von Parlament und Rat am 9. November vorläufig über das EU-Gesetz zur Wiederherstellung der Natur geeinigt. EU-Ziel ist es, bis 2030 mindestens 20% der Land- und Meeresgebiete wiederherzustellen und bis 2050 insgesamt alle Ökosysteme, die restauriert werden müssen. Die Einigung muss noch von Parlament und Rat angenommen werden, danach wird das neue Gesetz im Amtsblatt der EU veröffentlicht und tritt 20 Tage später in Kraft.
PM: EU Nature restoration law: MEPs strike deal to restore 20% of EU’s land and sea


Studie analysiert Rote Listen: Ein Fünftel der europäischen Tiere und Pflanzen sind vom Aussterben bedroht

In einer aktuellen Studie, die am 8. November im Fachjournal "Plos One" erschien, wurden Rote Listen der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur analysiert. Das Ergebnis: Vom Aussterben bedroht sind fast ein Fünftel der europäischen Tier- und Pflanzenarten.


Studie der Uni Ulm: Wildbienen-Männchen werben anders unter Pestizideinfluss

Wie wirken sich Pestizide auf das Paarungsverhalten von Wildbienen aus? Biologen der Universität Ulm haben in einer neuen Studie den Einfluss des Wirkstoffs Flupyradifuron untersucht: In nichttödlichen Dosen wirkt sich das Insektizid auf die Kommunikation während der Anbahnung des Geschlechtsaktes aus und beeinflusst auch das Paarungsverhalten selbst. Deklariert ist Flupyradifuron als bienenfreundliches Mittel. Die Forschungsergebnisse sind in der Fachpublikation „Insect Science“ erschienen.
PM Pestizid beeinflusst Paarungsverhalten von Wildbienen


Weitere Kurznachrichten:

  • Flora-Web: Auf der Plattform Flora-Web des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) wurden einige Neuerungen eingeführt.
  • Bundesverwaltungsamt: Die Stadt Schwabach schreibt die Stadtbiotopkartierung aus. (Bewerbungsfrist: 30. November). Übersicht Kartierungen auf LfU-Website
  • BfN: Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und das Bundesumweltministerium (BMUV) fördern im Bundesprogramm Biologische Vielfalt die Entwicklung von kommunalen Biodiversitätsstrategien (KBS) in Neuburg am Inn, Darmstadt und Remscheid sowie die Umsetzung beispielhafter Maßnahmen mit insgesamt 472.000 Euro. PM
  • iDiv: Eine Studie des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) zu nächtlicher Lichtverschmutzung kommt zum Ergebnis, dass bereits wenig künstliches Licht ober- und unterirdische Ökosysteme gefährdet. PM
  • iDv: Eine Studie des iDiv stellt dar, wie Soziale Medien zum Artenschutz beitragen könne, Stichwort Citizen Science. PM

Publikation: Broschüre der Initiative "NATÜRLICH BAYERN" zieht Bilanz

Die Initiative "NATÜRLICH BAYERN" blickt zurück auf fünf Jahre Insektenschutz mit insgesamt 30 Einzelprojekten. Eine Broschüre zieht nun Bilanz und will Anregungen geben, die erfolgreichsten Beispiele auf andere Regionen zu übertragen. Sie richtet sich an Mitarbeitende von Verbänden, Kommunen und Gewerbe. Der inhaltliche Fokus liegt auf den unterschiedlichen Landschaften, in denen im Rahmen der Initiative Insekten-Lebensräume geschaffen wurden: Wiesen, Streuobstflächen, Gewässer, Säume, Deiche, Äcker, Restflächen und Totholz.  Das Bayerische Umweltministerium fördert das vom Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL) koordinierte Projekt im Rahmen des „Blühpakts Bayern“. 


Veranstaltung:
Raue Zeiten für wilde Hühner: Die Wanderausstellung gastiert im Haus der Berge des Nationalpark Berchtesgaden

Die Wanderausstellung "Raue Zeiten für wilde Hühner" ist bis Ende Januar 2024 im "Haus der Berge" des Nationalpark Berchtesgaden zu sehen. Die von LfU, Alpinium und Nationalpark Hohe Tauern konzipierte Wanderausstellung informiert über bedrohte Raufußhühner.


Weitere Veranstaltungen


Social Media und weitere Formate:

Die Frankenschau des Bayerischen Fernsehen zeigt einen Film über Schlammpeitzger: Der Bezirk Unterfranken züchtet die vom Aussterben bedrohten Tiere nach und setzt sie an drei Gewässern in Mainfranken aus. 


Stellenanzeigen

Das „Bayerisches Artenschutzzentrum im LfU, Dienststelle Augsburg, sucht unbefristet eine wissenschaftliche Mitarbeiterin/wissenschaftlicher Mitarbeiter (w/m/d). Aufgabenschwerpunkt der ausgeschriebenen Stelle ist die Entomologie/Wirbellose. Bewerbungsfrist: 22.11.2023 (Eingangsdatum)
Stellenanzeige: wissenschaftliche Mitarbeiterin / wissenschaftlicher Mitarbeiter (w/m/d) für den Bereich „Bayerisches Artenschutzzentrum“

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