Rundbrief Naturschutz

Newsletter 4/23 vom 14.04.2023

April 2023

Ein grüner Frosch sitzt im Wasser eines Teiches.

Art des Monats: der Kleine Wasserfrosch

Der Kleine Wasserfrosch (Pelophylax lessonae) ist grasgrün und hat einen hellen Streifen am Rücken. In seinem Aussehen ist der Lurch kaum von seinen Verwandten, den Teich- und Seefröschen zu unterscheiden. Der halbkreisförmige Fersenhöcker und die geringe, scharf abgegrenzte Fleckung der Rückenseite dienen als wichtige Merkmale, aber oft hilft nur die Genetik. Der Kleine Wasserfrosch gilt in Bayern als gefährdet. Er wurde von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT e. V.) zum Lurch des Jahres ausgerufen und ist unsere Art des Monats April. (Bild: Günter Hansbauer)
Art des Monats: der Kleine Wasserfrosch


Eine kleine Wildbiene mit großen dunklen Augen, dunklen Fühlern, bestäubt mit etwas Blütenstaub sitzt auf Dost-Blüten.

Neues aus dem BayAZ: Blühflächen-Kompass für mehr Insektenleben in Garten und Flur

Wer Insekten fördern will, muss blütenreiche Lebensräume schaffen. Wie das gelingen kann, zeigt das Bayerische Artenschutzzentrum (BayAZ) mit dem Blühflächen-Kompass. Er gibt Orientierung, wie sich Lebensräume aufwerten oder ganz neu anlegen lassen und von welchen Pflanzen und Strukturen Insekten besonders profitieren. (Bild: Furchenbiene auf Dost, Stephanie Millonig).
Webshop: Der Blühflächenkompass


Ein kleiner Eisvogel, ein braun-weiß-schwarz gemustertet Schmetterling, sitzt auf einer Holunderdolde.

Neues aus dem BioZ: Mitmachen beim Exkursionswochenende im Mittelwald

Das Biodiversitätszentrum Rhön im LfU und der Bereich Forsten des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bamberg veranstalten am 20. und 21. Mai Exkursionen in den Mittelwald der Gemeinde Kirchehrenbach im Landkreis Forchheim. Während Artexpertinnen und -experten durch den Mittelwald streifen, um möglichst viele Arten zu erfassen, können Interessierte an ausgewählten Exkursionen teilnehmen, z. B. zu Tagfaltern, totholzbewohnenden Käfern oder waldbaulichen Fragen. Machen Sie mit – ob als Artexpertin oder Exkursionsteilnehmer. (Bild: Kleiner Eisvogel, Dr. Walter Joswig)

Zum Programm


Eine graue Schuppensandbiene verschwindet halb in einer Glockenblume.

Wettbewerb: Wer bienenfreundlich pflanzt, gewinnt 

Die Initiative "Deutschland summt" veranstaltet den bundesweiten Pflanzwettbewerb "Wir tun was für Bienen".  Beiträge können bis zum 31. Juli online eingereicht werden. Mehr als die Hälfte der über 550 Wildbienenarten sind bedroht und brauchen heimische Blühpflanzen. (Bild: Graue Schuppensandbiene, Wolfgang Willner)
Wettbewerb "Wir tun was für Bienen"


Eine Fotocollage zeigt auf sechs Bildern die insgesamt acht Botschafter jeweils vor verschiedenen Landschaften.

Neue Botschafter für das Natura-2000-Netzwerk

Das Natura-2000-Netzwerk hat eine neue Botschafterin und neue Botschafter: die Schauspielerin und Moderatorin Pia Amofa-Antwi, den Musiker Peter Maffay, Jakob und Matti Bruckner von der Indie-Pop-Band Bruckner sowie die Musiker Florian Starflinger und Kamil Müller von Django 3000. Natura-2000-Botschafterinnen und -Botschafter setzen sich für das Schutzgebietsnetzwerk der EU ein. Die Ornithologin Dr. Auguste von Bayern und der Extrem-Bergsteiger Alexander Huber engagieren sich schon länger für „Ganz meine Natur", dem Motto des EU-Projekts „LIFE living Natura 2000“ der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) in Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz und kofinanziert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt sowie den Bayerischen Naturschutzfonds. (Bild: ©Beechstudios, Wolfgang Koehler)


Eine Gefleckte Schnarrschrecke sitzt auf sandig-erdigem Grund vor einem Bergpanorama.

Die Gefleckte Schnarrschrecke hat das größte bislang bekannte Genom eines Insekts 

In einer Feldheuschrecke wurde jetzt das größte bisher bekannte Genom eines Insekts nachgewiesen. Es ist etwa siebenmal größer als das menschliche Genom, so eine Studie von Forschenden des Leibniz-Instituts zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB) und der tschechischen Akademie der Wissenschaften. Die Gefleckte Schnarrschrecke (Bryodemella tuberculata) zählt zu den auffälligsten und heute zugleich seltensten Heuschreckenarten Mitteleuropas. Ihr letztes Rückzugsgebiet findet sie hierzulande in den Alpen, in den Oberläufen von Isar und Lech.(Bild: © Jakob Andreä)
PM des LIB zum Genom der Gefleckten Schnarrschrecke


Eine dunkle Biene mit dicken Fühlern sitzt auf einer leicht ansteigenden Sandfläche.

Hotspot für Wildbienen: Der Ökologisch-Botanische Garten der Universität Bayreuth beheimatet 214 Arten

Die Große Sandgängerbiene (Ammobates punctatus) ist eine von vier vom Aussterben bedrohten Arten, die im vergangenen Jahr im Ökologisch-Botanischen Garten der Universität Bayreuth (ÖBG) im Rahmen einer Masterarbeit nachgewiesen wurden. Insgesamt wurden 214 Bienenarten erfasst (mehr als 40 Prozent der in Bayern vorkommenden Bienenarten), davon 37 Rote-Liste-Arten. Damit kommt der ÖBG, zusammen mit  einer Erfassung aus dem Jahr 2000, in den letzten gut 20 Jahren auf fast 230 Bienenarten. (Bild: Daniel Schanz, ÖBG) 
PM der Uni Bayreuth zu Wildbienenerfassung im ÖBG


GBIF-Deutschland präsentiert das neue "Virtuelle Herbarium" Deutschland

Das Virtuelle Herbarium ist eine gemeinschaftliche Präsentation bedeutender Herbarien Deutschlands und basiert auf modernster GBIF-Technologie. Virtuell bedeutet, dass Menschen aus Forschung, Bildung, Umweltwissenschaften sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger digitalisierte Pflanzenbelege am Rechner untersuchen können, ohne die weiten Wege in die einzelnen Herbarien auf sich nehmen zu müssen. Die internationale Initiative Global Biodiversity Information Facility (GBIF) hat sich zum Ziel gesetzt, wissenschaftliche Daten und Informationen zur weltweiten Artenvielfalt in digitaler Form über das Internet frei und dauerhaft verfügbar zu machen.


Neue Datenbank für semiaquatische Wasserinsekten

Semiaquatische Wasserinsekten sind eine wichtige Nahrungsquelle für Tiere im Wasser und an Land. Sie werden als Bioindikatoren zur Bewertung der Wasserqualität und des Zustands von Süßwasserökosystemen herangezogen. Dank des Engagements von fast 100 Forschenden steht mit der EPTO-Datenbank erstmals eine Quelle zur Verfügung, die weltweit georeferenzierte und frei verfügbare Datensätze zu ihrem Vorkommen bereitstellt. Das Projekt wurde vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) im Forschungsverbund Berlin e.V. IGB koordiniert.
PM der IGB zur neuen EPTO-Datenbank


idw-Pressemitteilung: Projekt informiert über Bildungsangebote für taxonomisches Wissen

Das FörTax-Projekt zur Förderung von taxonomischem Wissen als Grundlage für den Naturschutz hat ein Online-Datenportal entwickelt, das erstmals eine Übersicht über derzeit existierende relevante Aktivitäten zur Artenkenntnisvermittlung in Deutschland gibt. Das Portal unterstützt den taxonomischen Nachwuchs und Artenkenntnisinteressierte mit einer Online-Datenbank, die "taxonomischen Bildungsangeboten auf einen Blick“ enthält. Bis 2025 wird die Datenbank gemeinsam mit den Nutzenden weiter ausgebaut.
idw: das FörTax-Projekt


Weitere Kurzmeldungen


Veröffentlichungen


Blick von außen auf das neue Gebäude mit hölzerner Fassade und einige Bäume in der Außenanlage.

Termin: Eröffnung des Umweltbildungszentrums in Augsburg

Tag der offenen Tür am 23. April, von 10 bis 17 Uhr, zur Eröffnung des Umweltbildungszentrum Augsburg. Das UBZ wird das neue Zuhause der Umweltstation Augsburg und ein zentraler Veranstaltungs- und Diskussionsort in Augsburg rund um alle Themen der Nachhaltigkeit.
UBZ: Tag der offenen Tür


Weitere Termine:


Personalie:

Der Direktor der Zoologischen Staatssammlung München (SNSB-ZSM),  Prof. Dr. Gerhard Haszprunar, ging Ende März in den Ruhestand.


Stellenausschreibung

Die Regierung von Niederbayern sucht für das Sachgebiet 51 – Naturschutz – zum nächstmöglichen Zeitpunkt 
einen Projektmitarbeiter zur naturschutzfachlichen Beratung und Begleitung 
von Projekten der Wasserwirtschaft (m/w/d)
. Die Bewerbungsfrist endet am 2. Mai 2023. 

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