Rundbrief Naturschutz

Newsletter 01/24 vom 15.01.2024

Januar 2024

Ein Murmeltier steht rechts wachsam vor seiner Höhle.

Art des Monats: Das Alpenmurmeltier

Unsere Art des Monats lebt in Wohngemeinschaften und warnt mit unterschiedlichen Pfiffen vor Feinden aus der Luft und am Boden: Im Januar 2024 stellt das Bayerische Artenschutzzentrum das Alpenmurmeltier (Marmota marmota) vor. Sprichwörtlich ist der lange Winterschlaf der in Höhen von 1600 bis 3000 Metern lebenden Tiere, die übrigens zu den Hörnchen zählen. Mehr Informationen zum Mankei auf unserer Homepage. (Lizenznachweis: Cette photo a été prise par André ALLIOT ., Coucou,Marmotte !CC0 1.0)
Art des Monats


Luftaufnahme einer Moorfläche mit schmalen, wassergefüllten Rissen

Neues aus dem BayAZ: Moorschutz wird jetzt im Bayerischen Artenschutzzentrum betreut

Neue Aufgaben für das Bayerische Artenschutzzentrum: Der Moorschutz am Landesamt für Umwelt wird jetzt im BayAZ betreut und bildet die dritte Säule neben den Bereichen Artenkompetenz und Praxistransfer. In der vierten Säulen Öffentlichkeitsarbeit werden diese Themenfelder begleitet. Wer sich generell über bayerische Moore oder auch Spezialthemen wie nasse Nutzung informieren will, findet dazu Wissenswertes auf unseren neuen Moorseiten des BayAZ-Internetauftritts. Vorgestellt werden dort unter anderem auch das Projekt Biodiversität und Moorschutz, das bereits seit drei Jahren am BayAZ bearbeitet wird.  (Bild: Schwarzes Moor, Nadine Gebhardt)
Website: Moore


Ein Naturgarten mit verschiedenen üppig wachsenden Sommerpflanzen,  unter anderem Wilde Möhre, Wiesensalbei und Kartäusernnelke-

Neues aus dem BayAZ:  Vortrag der Kampagne gArtenvielfalt über naturnahe Gartenwiesen

Im Frühjahr 2024 geht es zusammen mit dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV) in die nunmehr dritte Bewertungsphase der Aktion „Vogelfreundlicher Garten“. Um bis dahin die restliche kalte Jahreszeit ansprechend zu gestalten, hält Michaela Spindler von der Kampagne gArtenvielfalt am 16. Januar um 19 Uhr einen Online-Vortrag zu naturnahen Wiesen im Garten. Anmeldung erforderlich auf LBV-Seite (Bild: Stephanie Millonig)


Drei neue Großprojekte im Bayerischen Streuobstpakt

Drei der größten Projekte im bayerischen Streuobstpakt mit einem Gesamtvolumen von über 7 Millionen Euro sind im Dezember offiziell auf den Weg gebracht worden. Es handelt sich dabei um das "Aktionsbündnis Streuobst" in Kooperation der Verbände Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V., Bund Naturschutz in Bayern e.V. und Deutscher Verband für Landschaftspflege Bayern e.V.;  das Projekt "Streuobst für Mittelfranken" des Landschaftspflegeverbands Mittelfranken und das Projekt "Mehr Baamaland für Frankens Mehrregion" des Landschaftspflegeverbands Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim. 

PM StMUV: Glauber: Streuobstpakt nimmt weiter Fahrt auf


Bayerischer Naturschutzfonds fördert acht Projekt sowie die Verlängerung der Gebietsbetreuung

Der Bayerische Naturschutzfonds hat in seiner Stiftungsratssitzung im November acht Förderprojekte sowie die Verlängerung der Gebietsbetreuung in Bayern beraten und unterstützt diese mit insgesamt rund 17 Millionen Euro. Als gemeinnützige Stiftung fördert der Bayerische Naturschutzfonds Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft in Bayern. Nähere Informationen zu den bewilligten Projekten finden Sie auf unserer Homepage.


Großer dunkler Käfer mit langen Fühlern klettert rauen Baumstamm hoch

Vom Aussterben bedrohte Käferart in unterfränkischem Eichenholz gefunden

Groß dimensionierte Löcher im Eichenholz brachten Forstleute in einem Waldstück in Unterfranken auf die Spur und den Fund einer frisch abgestorbenen, verpuppten Larve. Deren DNA wurde auf Veranlassung der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) untersucht: Es handelt sich um den heimischen Heldbock (Cerambyx cerdo), den größten Käfer in unseren Wäldern. Der Fund gilt als Besonderheit, da die Art vom Aussterben bedroht ist und in Bayern nur noch ein Vorkommen in Bamberg bekannt war.

PM LWF: Sensation im Eichenwald - Förster findet den nahezu ausgestorbenen Heldbock


Rote Liste für Süßwasserfische und Neunaugen Deutschlands veröffentlicht

Der Zustand der Süßwasserfische und Neunaugen Deutschlands hat sich in den letzten 15 Jahren verschlechtert. Das zeigt die neue Rote Liste der Süßwasserfische und Neunaugen, die das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und das Rote-Liste-Zentrum (RLZ) jetzt veröffentlicht haben. Eine ähnliche Situation hatte sich bereits in der RL der Fische und Rundmäuler für Bayern, die 2021 durch das LfU aktualisiert wurde, abgezeichnet. So sind heute mehr als die Hälfte der in Deutschland bzw. Bayern einheimischen Süßwasserfisch- und Neunaugen-Arten bestandsgefährdet oder ausgestorben. Bei einzelnen Arten ist die Bestandssituation in Bayern etwas besser als im gesamten Bundesgebiet.


Weitere Kurzmeldungen:

  • StMUV: Im Landkreis Wunsiedel wurde im Dezember der 70. Landschaftspflegeverband in Bayern gegründet.  PM
  • iDiv: Ohne aktive Renaturierungsmaßnahmen kann sich die Erholung ehemals landwirtschaftlich genutzter Flächen herauszögern und ist häufig unvollständig, so eine Studie unter der Leitung des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), der Universität Leipzig (UL), der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ). Aufgezeigt werden konkrete Renaturierungsmaßnahmen, die der Biodiversität helfen können, sich zu regenerieren. PM 
  • iDiv: Rückläufige Insektenzahlen sind laut einer Studie des iDiv und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) vor allem auf den Verlust besonders häufiger Arten zurückzuführen. PM
  • Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung:  Mit dem Projekt „MetaInvert“ stellt ein internationales Team von Forschenden umfangreiche genomische Daten zu 232 Arten von Bodenlebewesen bereit. PM
  • Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung: Bereits 2021 wurde eine App "BODENTIER hoch 4" entwickelt.

Publikationen
Leitfaden zur Verantwortlichkeit der Naturparke für den Erhalt bedeutsamer Lebensräume und Arten

In einem Forschungs- und Entwicklungsvorhaben (F+E-Vorhaben) hat das Planungsbüro für angewandten Naturschutz (PAN) in Abstimmung mit dem Verband Deutscher Naturparke (VDN) und mit Förderung durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) die Verantwortlichkeit der Naturparke für den Erhalt bundesweit bedeutsamer Lebensräume und Arten herausgearbeitet. Der im Dezember erschienene Praxisleitfaden kann in der VDN-Infothek heruntergeladen werden.
VDN-Infothek


Die neue Zeitschrift Anthophila veröffentlicht aktualisierte Checkliste der Wildbienen Deutschlands 

Die neue Zeitschrift des Kompetenzzentrum Wildbienen, gGmbH, Anthophila, widmet sich verschiedenen Themen rund um Wildbienen: In wissenschaftlichen Beiträgen sollen zukünftig Erkenntnisse zur Taxonomie, Verbreitung und Ökologie von Wildbienen geliefert werden. Auch die Gefährdung und der Schutz (Habitatmanagement), sowie Monitoring (Erfassungsmethoden, Bestimmungs schlüssel) von Wildbienen werden einen Platz in der Zeitschrift finden. In der ersten Ausgabe wurde eine Checkliste der Bienenarten Deutschlands publiziert. Das Rote-Liste-Zentrum (RLZ) hat die Erarbeitung der Checkliste mitfinanziert.


Weitere Publikationen:


Termine:

  • Bayerns Ornithologen kommen am 17. Februar im Landesamt für Umwelt in Augsburg zusammen: An diesem Tag findet das traditionelle Treffen mit der staatlichen Vogelschutzwarte zum Fachaustausch statt - online und in Präsenz. Anmeldung bis 12. Februar. Veranstaltungskalender des LfU
  • UN-Dekade Restoration: Online-Dialog "Stadtnatur II: Urbane grün-blaue Infrastruktur – Renaturierung und natürliche Lösungen im Klimawandel“ am 6. März, 26 bis 17.30 Uhr, Anmeldung bis 4. März möglich.

Social Media und weitere Formate:
Jeden Mittwoch ein Post für Feuchtflächen

Am 2. Februar ist Weltfeuchtgebietstag, Das LfU beteiligt sich auf seinem X-Kanal,  @lfu_bayern, an einer Social-Media-Kampagne des Ramsar-Sekretariats namens #WetlandsWednesday: Wir posten mittwochs Moorthemen, um auf die besondere Bedeutung von Mooren und Feuchtgebieten hinzuweisen.


Podcast "Morgen beginnt heute": Was es mit der Lichtverschmutzung auf sich hat,

Zu viel künstliches Licht kann nämlich enorme Auswirkungen auf uns Menschen, aber vor allem auf Tiere und Pflanzen haben. Dieses Phänomen nennt man Lichtverschmutzung. Moderatorin Toni Scheurlen lässt sich in der neuen Folge des Podcasts "Morgen beginnt heute" des Bayerischen Umweltministeriums erklären, was genau mit Lichtverschmutzung gemeint ist, woher sie kommt und was wir dagegen tun können. 
Lichtverschmutzung: Wie künstliches Licht Pflanzen, Tiere und Menschen beeinflusst


Stellenangebot

Am Bayerischen Landesamt für Umwelt ist an der Dienststelle Augsburg für die Abteilung 5 "Naturschutz, Bayerisches Artenschutzzentrum" im Bayerischen Artenschutzzentrum ab 01.März 2024 folgende Stelle befristet bis 21.Februar 2025 zu besetzen: wissenschaftliche Mitarbeiterin / wissenschaftlicher Mitarbeiter (w/m/d) für den Bereich Entomologie im Bayerischen Artenschutzzentrum. Bewerbungsfrist bis 24.Januar 2024.
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