Rundbrief Naturschutz

Newsletter 02/24 vom 15.02.2024

Februar 2024

An einem sonnenbeschienenen Haselstrauch dominieren die langen männlichen Kätzchen.

Art des Monats: Die Gemeine Hasel

Sie gilt als Botin des Vorfrühlings, die Gemeine Hasel (Corylus avellana), unsere Art des Montas Februar. Die langen Kätzchen sind derzeit überall an den Haselbüschen zu sehen. Als Frühblüher ist sie eine wichtige Nahrungsquelle für viele Insekten. Die Hasel ist einhäusig, das heißt, an einer Pflanze wachsen männliche und weibliche Blüten getrennt voneinander, doch die kleinen, weiblichen Blüten bleiben unscheinbar, ins Auge fallen die männlichen Kätzchen. (Bild: Stephanie Millonig)
Website: Art des Monats


Eine Zikade in Augenhöhe zum Betrachter

Neues aus dem BayAZ: Rote Liste für Zikaden in Bayern ist erschienen

Mit derzeit 568 nachgewiesenen Arten hat Bayern die artenreichste Zikadenfauna in Deutschland. Doch viele dieser Arten sind gefährdet, wie die jetzt erschienene Rote Liste und Gesamtartenliste Bayern Zikaden Hemiptera: Auchenorrhyncha belegt. Für 211 (38%) der bewerteten Arten gelten Gefährdungskategorien, davon sind 16 Arten ausgestorben oder verschollen. Weitere 83 Arten stehen an der Schwelle zur Roten Liste auf der Vorwarnliste. Vor allem bei spezialisierten Arten gehen die Bestände zurück. (Bild Kiesbank-Spornzikade: Gernot Kunz)


Luftbild eines mäandrierenden Baches in einer Schneelandschaft

Neues aus dem BayAZ: Flyer informiert über Biotopverbund-Partnerschaften

Viele Tier- und Pflanzenarten sind heute bedroht, weil ihre Lebensräume zu klein oder zu weit voneinander entfernt sind. Seit dem Volksbegehren "Rettet die Bienen" sollen mehr Lebensräume geschaffen und zu einem großen Netzwerk verbunden werden - dem Biotopverbund. Ein neuer Flyer zeigt, wie verschiedene Akteurinnen und Akteure mit ihren Flächen zum Schutz der Artenvielfalt beitragen können. (Luftbild: Christopher Meyer)


Eine kleine Maus sitzt in einem Glaskäfig auf Sägespänen und Moos.

Sensationsfund bei Mittenwald: Die Bayerische Kurzohrmaus wurde wiederentdeckt!

Die Bayerische Kurzohrmaus wurde wiederentdeckt: Der kleine Nager gilt als eines der seltensten Säugetiere der Welt. Sie wurde 1962 bei Garmisch-Partenkirchen entdeckt und als Art beschrieben. Seither war sie jedoch in Bayern verschollen und wurde nun im Rahmen einer Kleinsäuger-Untersuchung des Landesamts für Umwelt gefunden. (Bild: David Stille, Stille NATUR)


Ein Silberreiher steht an einem Gewässer

Erfassung seltener Brutvögel jetzt über Mitmachbörsen möglich

Der Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) informiert darüber, dass es jetzt für alle Module des Monitorings seltener Brutvögel (MsB) Mitmachbörsen gibt, über die freie Erfassungseinheiten eingesehen und reserviert werden können. Das MsB besteht aus inzwischen 13 Module, die Einzelarten (z.B. Graureiher, Saatkrähe oder Wachtelkönig) oder kleinere Artengruppen (z.B. Spechte, Röhrichtbrüter oder Kleineulen) umfassen. (Bild Silberreiher: Dr. Walter Joswig)


Vertragsnaturschutzprogramm: Noch bis 22. Februar können Anträge gestellt werden

Mit dem Vertragsnaturschutzprogramm (VNP), für das bis zum 22. Februar 2024 neue Anträge gestellt werden können, fördert die bayerische Naturschutzverwaltung die naturverträgliche Landbewirtschaftung in ökologisch besonders wertvollen Gebieten durch die Bereitstellung von Fördermitteln. Aktuell werden laut Bayerischem Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) bayernweit 160.000 Hektar naturschutzfachlich hochwertige Flächen gefördert, über 90 Millionen Euro wurden 2023 eingesetzt.


 

Mehrere Flussperlmuscheln auf einem Gewässergrund.

UN-Dekade-Projektwettbewerb: Projekt zum Schutz der Flussperlmuschel ist ein Gewinner

Einer der Gewinner des UN-Dekade-Projektwettbewerbs im Bereich "Gewässer und Auen" ist das Muschelschutzprojekt MARA (Margaritifera Restoration Alliance) der Trägergemeinschaft zur Rettung der #Flussperlmuschel in Südostbayern. Das LfU ist in Steuerungsgruppe beratend engagiert, der Bayerische Naturschutzfonds an der Finanzierung beteiligt. Mit dem Ziel den Rückgang der stark gefährdeten Flussperlmuschelbestände zu stoppen und mittelfristig in einen positiven Trend umzukehren, setzt das Verbundvorhaben MARA erstmals ein Artenschutzprogramm für die Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera) bundesweit in die Praxis um. (Bild: Andreas Hartl)


Weitere Kurzmeldungen

  • LfU: Mit Veröffentlichung im Bayerischen Ministerialblatt (BayMBI) sind die aktuell geltenden bayerischen Wolfsgebiete im Sinne des Schadensausgleichs amtlich bekannt gemacht worden.  Als neue Gebiete sind die Territorien Pressather Wald und Hohe Rhön aufgeführt, daneben wurde das Territorium Altmühltal nach Südosten erweitert. PM
  • BfN: Bundesumweltministerium und Bundesamt für Naturschutz (BfN) fördern neue Umweltbildungsprojekte im Bundesprogramm Biologische Vielfalt. PM
  • LBV: Über 600.000 Vögel bei der bürgerwissenschaftlichen Mitmachaktion "Stunde der Wintervögel" gezählt. Der Haussperling war der in Bayern am häufigsten beobachtete Vogel. PM 

Publikationen

Broschürencover zeigt Schmetterling und unten den Text Schmetterlingsfreundlich Gärtnern
ANL hat Schmetterlingsbroschüre überarbeitet 

Schmetterlinge brauchen Nektar, Futterpflanzen und einen Platz zum Überwintern. In der überarbeiteten Broschüre der Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) werden einfache Maßnahmen vorgestellt, um diese drei Bedürfnisse im Garten zu erfüllen. Zusätzlich gibt es weitere Informationen und Tipps, wie ein Garten schmetterlingsfreundlich wird.
Webshop: Schmetterlinge schützen und fördern - Schmetterlingsfreundliche Gärten - 2. überarbeitete Auflage


Neue Ausgabe von Anliegen Natur beschäftigt sich mit "Klima.Landschaft.Energie"

Die Ausgabe 46/1 von Anliegen Natur beschäftigt sich in mehreren Beiträgen mit dem Schwerpunktthema „Klima.Landschaft.Energie“. Weitere Themen sind Saatkrähenmanagement, Ackerwildkrautpotenzial in Bioäckern, Mähgutübertragung, Lichtverschmutzung und Entscheidungsfindung im Naturschutz.
Website ANL: Anliegen Natur - Artikel und Beiträge von Heft 46/1 Schwerpunkt: Klima.Landschaft.Energie


Standardisierte Bewertung der biologischen Vielfalt in wiederhergestellten Auen und Gewässern

Wie entwickelt sich die biologische Vielfalt an renaturierten Uferabschnitten und in wiederhergestellten Flussauen? Welche Renaturierungsmaßnahmen erweisen sich als besonders wirksam? Eine jetzt in den BfN-Schriften erschienene Veröffentlichung stellt ein neues standardisiertes Verfahren vor, mit dem sich der Erfolg von Renaturierungsmaßnahmen für Flora und Fauna an Ufern und in Auen nachvollziehbar bewerten lässt.
Auenrenaturierungen: Erfolge standardisiert bewerten


Veranstaltungen
Erstmals BANU-Lehrgang Feldherpetologie Amphibien

Im Rahmen des BANU-Programms bietet die Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) in Kooperation mit dem BUND Naturschutz zum ersten Mal einen Bronze-Kurs Feldherpetologie Amphibien an. An fünf Online-Terminen und vier Exkursionen werden die Grundlagen der Feldherpetologie im Bereich Amphibien vermittelt und die Teilnehmenden auf die Prüfung zum Bronze-Zertifikat vorbereitet. Die Einführung startet am 19. Februar.
Website ANL-Veranstaltungen: Feldherpetologie Amphibien: BANU-Qualifizierung Bronze


Ein Apfelbaum steht auf einer Streuobstwiese im Hintergrund Wiesen und Wald.

In Coburg und Rosenheim finden Lehrgänge zum Streuobstpakt statt

Der Bayerische Streuobstpakt – ein Schwerpunktthema für den Naturschutz bis 2035 und weit darüber hinaus: Neue Förderprogramme und Projekte, fachliche Standards für Pflanzung und Pflege, Chancen für den kooperativen Naturschutz. Die ANL bietet in Kooperation mit dem StMUV im März zwei Lehrgänge zum Thema „Streuobstpakt und praktische Umsetzung in der Naturschutzverwaltung“ an. Bei den Lehrgängen werden praktische Beispiele zur Umsetzung des Streuobstpakts vorgestellt und die Weiterentwicklung von Fach- und Förderthemen diskutiert. Die Lehrgänge richten sich an die Fachkräfte der Unteren Naturschutzbehörden und an alle Personen, die mit dem Thema vertraut sind. (Bild Apfelbaum: Armin Fuchs)


Biotopverbund ist ein Schwerpunkt bei den Bayerischen Biodiversitätstagen in Freising 

Am 15. und 16. März 2024 finden die 5. Bayerischen Biodiversitätstage in Freising statt. Veranstalter der Fachtagung zur Umsetzung des Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ ist der Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V. (LBV) Schwerpunkte sind heuer der Biotopverbund, das Insektensterben und die Biodiversität im Wald. Das Bayerische Artenschutzzentrum wird bei der Tagung einen Überblick zum Stand des Biotopverbunds in Bayern geben.
LBV: Bayerische Biodiversitätstage


Weiterer Termin: 

VzSB: Der Verein zum Schutz der Bergwelt lädt zu einer Online-Veranstaltungsreihe ein. Der nächste Termin am 21. Februar, ab 19 Uhr, beschäftigt sich mit den Tagliamento-Auen als Modellökosystem für die Umsetzung der EU-Umweltrichtlinien. Bis 20. März finden drei weitere Vorträge statt.


Umfrage
Nationales Monitoringzentrum für Biodiversität will Portal gründen

Das Nationale Monitoringzentrum für Biodiversität baut derzeit ein Informations- und Vernetzungsportal zum bundesweiten Biodiversitätsmonitoring auf. In einer Umfrage sollen die persönlichen Wünsche und Bedarfe von potenziellen Nutzenden erfragt werden. Das Monitoringzentrum informiert auch am 13.3 in seiner Online-Vortragsreihe über das Thema..


Stellenangebot

  • Am Dienstsitz Garmisch-Partenkirchen (Staatliche Vogelschutzwarte) des Landesamts für Umwelt ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Stelle einer Sachbearbeiterin/Sachbearbeiter (w/m/d) für den Bereich Ornithologie, Avifaunistik – Vogelschutz zu besetzen. Die Stelle ist zunächst bis 31.12.2025 befristet. Es besteht eine Option zur Übernahme in ein festes Arbeitsverhältnis. (Bewerbungsfrist 22.02.2024) Sachbearbeiterin/Sachbearbeiter (w/m/d) für den Bereich Ornithologie, Avifaunistik – Vogelschutz
  • Am Bayerischen Landesamt für Umwelt sind für die Abteilung 1 „Umweltinformation“ im Referat 12 „Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit“ ab 06.05.2024 2,5 Stellen (Beschäftigungsumfang von 50 bis 100 %) befristet bis 11.10.2024 zu besetzen: Mitarbeiter (w/m/d) "grüner" Berufe oder Studiengänge für die Vor-Ort-Betreuung auf der Landesgartenschau in Kirch heim. (Bewerbungsfrist 25.02.2024) Mitarbeiter (w/m/d) "grüner" Berufe oder Studiengänge für die Vor-Ort-Betreuung auf der Landesgartenschau in Kirch heim
  • Beim Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) in München (Bogenhausen) ist in der Abteilung 6 „Naturschutz und Landschaftspflege“ im Referat 65 „Biodiversität und Naturhaushalt“ zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Stelle einer Referentin / eines Referenten (m/w/d) für das Projekt „Ausweitung des Biotopverbundes im Offenland“ zu besetzen. (Bewerbungsfrist 03.03 2024) Referentin/Referent im Referat Biodiversität und Naturhaushalt

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